Greifen junge Menschen inzwischen denn auch seltener zu anderen Drogen?
Das ist eigenartigerweise nicht der Fall. Insbesondere bei Cannabis, dem mit Abstand am häufigsten konsumierten illegalen Suchtmittel, sind die Zahlen sogar gestiegen. Der Anteil der Jugendlichen, die in den vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert haben, hat sich in vier Jahren teilweise fast verdoppelt. Bei den männlichen 12- bis 17-Jährigen betrug er 8,1 Prozent, bei den weiblichen 5,0. Von den jungen Männern griffen im vorigen Jahr 21 Prozent mindestens einmal zum Joint, von den Frauen 11,2 Prozent. Als regelmäßige Cannabiskonsumenten outeten sich 4,8 Prozent der Männer und 2,7 Prozent der Frauen unter 26. Der Studie zufolge hat bereits jeder dritte junge Erwachsene und jeder zehnte Jugendliche Erfahrungen mit dem Kiffen.
Grund genug für die Drogenbeauftragte, ihren harten Kurs gegenüber der sogenannten weichen Droge zu verteidigen. „Wer in dieser Situation die vollumfängliche Legalisierung von Cannabis fordert, der sorgt dafür, dass noch mehr Jugendliche zum Joint greifen“, warnte sie.
Quelle: http://www.tagesspiegel.de/politik/drogen-im-rausch-wie-entwickelt-sich-der-drogenkonsum/13413098.html#