Auf dem Weg zum Jugendhaus
Stadtjugendring kann mit neuen Räumen im Karrillon-Haus für Kinder und Jugendliche noch mehr Angebote machen – Neue Möglichkeiten für Ü14 „upstairs“
Die Wohnung hat schon ziemlich viel von dem, was junge Menschen brauchen: Einen Gemeinschaftsraum mit Technik, eine ordentlich eingerichtete Küche, einen Büro-Raum, in dem zum Beispiel Hausarbeiten oder auch Bewerbungen geschrieben werden können. Ein Spielezimmer mit Dartscheibe, eine Freifläche vor der Tür – und schön ist sie auch. „Damit sind wir auf einem sehr guten Weg“, beschrieb Martin Wetzel jetzt einer Schar von Gästen aus der Weinheimer Kommunalpolitik. Der Geschäftsführer des Stadtjugendrings führte die kleine Gruppe durch die Räume, die auf zwei Stockwerken in einem unauffälligen Gebäude neben dem Stadtarchiv im Karrillon-Haus in der Weststadt liegen. Von einem „richtigen“ Jugendhaus will Wetzel noch nicht reden, daran arbeite man noch, gemeinsam mit der Stadt, ließ er durchblicken. „Aber es geht in die richtige Richtung“. Das findet auch Dagmar Himmel, die ehrenamtliche Vorsitzende des Stadtjugendrings.
Vor wenigen Tagen hat der Stadtjugendring, der in Weinheim für die offene Kinder- und Jugendarbeit zuständig ist, diese neuen Räume endgültig bezogen; es ist die frühere Hausmeisterwohnung der Karrillon-Schule, erreichbar neben dem Haupteingang des Stadtarchivs. Damit hat die Jugendarbeit in Weinheim einen großen Schritt gemacht, waren sich die Besucher und die Jugendlichen selbst einig. „Upstairs“ (wegen der Angebots im zweiten und dritten Stock des Hauses) nennt sich der neue Offene Jugendtreff für junge Menschen ab 14 Jahren, der montags bis freitags von 15 Uhr bis 21Uhr geöffnet. Viele Jugendliche in der Stadt haben sich so ein Angebot gewünscht, wissen Wetzel sowie seine sozialpädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus vielen Gesprächen mit den jungen Leuten. Das „Upstairs“ liegt zentral und dennoch ruhig genug, um ein Rückzugsort mit Privatsphäre zu sein. Nachfrage und Besuchsfrequenz sind von Anfang an hoch, bestätigt Jugendsozialarbeiter Nico Gaber, der mit Unterstützung von Abu Bajala die Einrichtung betreut. Vorne im Anbau des Hauses, neben dem Haupteingang zur Musikschule, wo seit einigen Jahren diverse Club-Angebote der Jugendarbeit gemacht werden, für Kids und Teens, für Mädchen und Jungen, hat der Stadtjugendring die Räume neu gestaltet. „Das ist toll, so viel eigenen Raum hatten wir noch nie“, freut sich Martin Wetzel. Zum großen Saal mit Tischkicker und Billardtisch, zur viel genutzten Küche dahinter, stehen ein weiterer Gruppenraum zur Verfügung. So ist aus dem „Carrillonian the teen club“ (CTTC) ein „CTTC plus“ geworden – mehr Platz, mehr Möglichkeiten. Sofia Steffe betreut hier die Jugendlichen montags, mittwochs und donnerstags von 15 Uhr bis 21 Uhr, dienstags und freitags schon ab 15 Uhr. Wie die ganze Zeit, bietet dort auch Sigi Groß ihre bewährten „Kids“- und „Young Teens-Clubs“ an. Das Programm dazu ist vielseitig, spannend, alters- und gendergerecht. Dabei hat Sigi Groß, die seit dem Anfang des CTTC mit dabei ist, ihren Schwerpunkt. Sie betreut für den Stadtjugendring auch die „Kidsclubs“ an der Friedrich-Grundschule und der Zwei-Burgen-Schule im pädagogischen Angebot der Ganztagsschule. Die Clubs für alle unter 14 Jahren im „CTTC“ sind Montag und Mittwoch ist von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Donnerstags findet zur gleichen Zeit der Mädchentag, der „Girls Club“ statt. Zusätzlich gibt es derzeit ein Sport- und Bewegungsangebot für unter 14-jährige Kinder, immer dienstags von 17 Uhr bis 18 Uhr in der Heidi- Mohr- Halle. Martin Wetzel beschreibt: „Alle Bereiche verbindet die Angebotsstruktur der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und die Prinzipien der Offenheit, Freiwilligkeit, Beteiligung und Lebendweltorientierung.“
Nico Gaber war bisher schon im „CTTC“ vor Ort, Sofia Steffe kommt aus der Mobilen Jugendarbeit des Stadtjugendrings dazu. Auch hier gehört Abu Bajala als langjährige Honorarkraft zum Team. Der bisherige große Raum wurde in der Art einer Lounge mit bequemen Möbeln umgestaltet. Die Zielgruppe dort sind auch die jungen Menschen, die zum Angebot „Moja“ der Mobilen Jugendarbeit (das ist eine niederschwellige Anlaufstation der der Streetworker) nicht passen. Die Besucherinnen und Besucher spielen Billard, Tischkicker, oder auch Playstation, manchmal Karten oder Brettspiele, es wird gekocht, manchmal werden auch zusammen Hausaufgaben gemacht oder es wird gelernt, kreativ gewirkt oder auch mal „gezockt“. Wetzel erklärt: „Wichtig ist auch das Chillen in gemütlicher Atmosphäre, auf bequemen und bunt zusammengestellten Möbeln, sich mit Freundinnen und Freunden treffen und die Möglichkeit zu haben, die Pädagoginnen und Pädagogen als kompetente Ansprechpartner jederzeit und in allen Lebensfragen um sich herum zu haben.“
Mehr Infos zu Angeboten und Öffnungszeiten auf www.stadtjugendring-weinheim.de
(Erstellt am 22. Januar 2024) Quelle Stadt Weinheim https://www.weinheim.de/startseite/stadtthemen/Auf+dem+Weg+zum+Jugendhaus.html
auch die Weinheimer Nachrichten berichteten am 24.01.2024 auf Seite 10