Dagmar Himmel neue Vorsitzende im Jubiläumsjahr, Marie Markmann Stellvertreterin – „Mobile Jugendarbeit“ soll sichtbarer werden
Der Weinheimer Stadtjugendring ist als Träger der Jugendarbeit einer der ältesten und engagiertesten seiner Art in der ganzen Region. Das wurde bei den Feierlichkeiten anlässlich des 70-jährigen Bestehens in diesem Jahr mehrfach betont.
Umso wichtiger ist es, dass der als eingetragener Verein organisierte Stadtjugendring im Jubiläumsjahr auch personelle Kontinuität bewahrt: Bei der Jahreshauptversammlung wurde jetzt Dagmar Himmel zur neuen Vorsitzenden gewählt. Sie war bislang Stellvertreterin von Jochen Sendler, der wiederum in das Amt des Kassiers wechselt.
Jochen Sendler hatte den Verein erfolgreich durch das Jubiläumsjahr geführt. Marie Markmann, zuvor Beisitzerin, wurde zu Dagmar Himmels Stellvertreterin gewählt. Neue (teilweise bestätigte) Beiratsmitglieder sind Wolfgang Metzeltin, Sven Holland, Carolin Gottfried und André de Sa Pareira. Martin Wetzel ist hauptamtlicher Geschäftsführer. Das bewährte Team steht also.
Dagmar Himmel (62), gelernte Fotografin, ist seit 20 Jahren in Weinheim in der Jugendarbeit tätig, beim Tauchclub TC Aqua in Hohensachsen ist sie Jugendleiterin und Übungsleiterin. Dort organisiert sie auch Jugendfreizeiten ins In- und Ausland. Über Weinheim hinaus ist Dagmar Himmel im Vorstand der Sportkreisjugend Mannheim engagiert. Beim Stadtjugendring ist Dagmar Himmel seit 2002 engagiert. Als neue Vorsitzende will sie die bisherige erfolgreichen Arbeit fortführen, miit den Verbänden die anfallenden Aufgaben bewältigen, sowie die Präsens und die Aufmerksamkeit für den Stadtjugendring in der Öffentlichkeit stärken.
Geschäftsführer Wetzel berichtete über zahlreiche Aktionen und Projekte des Stadtjugendrings im ablaufenden Jahr, wie die Jugendbegegnung mit Weinheims israelischer Partnerstadt Ramat Gan, die seit 35 Jahren unter der Federführung des Stadt alljährlich stattfindet sowie über das Beteiligungsprojekt am Rottensteiner Fußballplatz in der Nordstadt. Die Jugendsozialarbeiter Sigrid Groß und Nico Gaber, die dafür verantwortlich waren, leiten auch den TeenClub im Karrillon-Haus. Zusammen mit Honorarkräften bieten sie neue Angebote für Jugendliche an, wie Kochen, Basteln, Thai-Boxen oder Tanzen. Auch die KidsClubs an der Albert-Schweitzer-Grundschule und der Friedrich-Grundschule werden gut angenommen. Im Mehrgenerationenhaus West, das ebenfalls vom Stadtjugendring verwaltet wird, ist seit einigen Wochen ein neuer Mitarbeiter beschäftigt: Jonas Wichert, jetzt an der Seite von Maria Carmen Mesa Canales, die seit dem Weggang von Daniel Merk im April vorübergehend alleine die Obhut hatte. Wetzel berichtete: „Die Neu- und Umgestaltung des Hauses ist schon sichtbar für alle.“
Der Treff in Oberflockenbach musste leider geschlossen werden, bedauerte der Geschäftsführer, da er die Sicherheits-Auflagen nicht erfüllt. Grund: Es gibt dort keinen Notausgang. Eine Alternative gibt es aktuell noch nicht, bedauerte Wetzel.
Er betonte, dass die Mobile Jugendarbeit im Stadtjugendring in verschiedenen Einzelfällen und im Gemeinwesenarbeit tätig war. Die Arbeit ist in Schwerpunkte aufgeteilt. So ist Volker Kugel zum Beispiel unter anderem für das Präventionsprojekt „Feierwehr“ zuständig, das bei diversen Veranstaltungen wie bei der Sozialen Vielfalt oder dem Landessportfest im Einsatz war. Das Thema politische Bildung und Beteiligung wird von Sarah Wachter bearbeitet, für Integration ist Ellen Herzhauser zuständig.
Jetzt soll die Mobile Jugendarbeit, eine Kernkompetenz der Jugendsozialarbeit im Stadtjugendring, noch sichtbarer werden. In der Bahnhofstraße 19, der zur Bahnhofstraße zeigenden Ladenzeile des „Haus der Jugendarbeit“, ist ein Laden frei geworden, den die Mobile Jugendarbeit als Anlaufstelle für junge Leute nutzen will. Durch diese bessere Sichtbarkeit erwarten die „Mobilen“ mehr Bekanntheit – und setzen die Hemmschwelle für einen Kontakt herunter. Einen Raum im „Haus der Jugendarbeit“ nutzt der Jugendgemeinderat, unter anderem – aber nicht nur – zur Vorbereitung auf die Sitzungentreffen. Der Stadtjugendring Jahr war in diesem Jahr Veranstalter des Dürreplatzfestes und beteiligt am Weststadtfest, Moscheefest, beim bunten Spaziergang und beim Fest der Sozialen Vielfalt. Bei der OB-Wahl im Juni trat der Stadtjugendring in Zusammenarbeit mit den Weinheimer Jugendmedien mit einer U16- Wahl für Kinder- und Jugendliche und einem Casting der Kandidaten in Szene.
Und was sind die nächsten Schwerpunkte: Die Jugendbeteiligung wird weiter fortgesetzt und durch sozialräumliche Beteiligungsformen ergänzt. Die Verbände sind ermutigt worden, sich mit ihren Jugendlichen dazu zu beteiligen. Im Kontext der Kommunalwahlen im Mai sollen vor allem Erstwählerinnen und Erstwähler angesprochen werden, Projekte für Jugendliche in Form von Workshops an Schulen und eine Großveranstaltung finden statt, kündigte Wetzel an. Der Stadtjugendring rechnet damit, dass schon bald ein Grundstück im Westen Weinheims in die Jugendarbeit einbeziehen zu können; es wurde früher von den Aquarianern genutzt.
Dagmar Himmel berichtet kurz über die Verteilung des Zuschusses und über die Ferienspiele 2018. In diesem Jahr gab es über 60 Angebote, angemeldet haben sich rund 500 Kinder aus Weinheim und Umgebung. Ein Manko stellte Geschäftsführer Wetzel auch diesmal fest: Es fehle in Weinheim ein zentrales Jugendhaus, in dem auch Begegnungen zwischen verschiedenen Jugendlichen stattfinden könnten. Hier sein man immer auf temporäre „Fremdräume“ angewiesen, bedauerte der Geschäftsführer.
Quelle und vielen Dank an Roland Kern Stadtverwaltung Weinheim Amt für Touristik, Kultur und Öffentlichkeitsarbeit Pressestelle