Alte Kapelle als Kleinod im Wohngebiet

Weinheimer Sanierungsgebiet „Westlich Hauptbahnhof“ kommt gut voran –  Einbeziehung des Weschnitzufers

Wohnen am Wasser – die Rede ist nicht von Mannheim, Frankfurt oder Heidelberg. Auch in Weinheim kann dies attraktiv möglich sein. Im aktuellen Weinheimer Sanierungsgebiet „Westlich Hauptbahnhof“ ist die Einbeziehung des Odenwaldflüsschens Weschnitz jedenfalls ein Thema.

Das Amt für Stadtentwicklung berichtete jetzt den Anwohnern und interessierten Bürgern vom aktuellen Stand der Planung. Eine Aktionsfläche am Wasser, also nördlich der heutigen Viernheimer Straße, soll Kindern und Jugendlichen Raum für Freizeit und Aufenthalt bieten. Dazu ist das Amt für Stadtentwicklung auch schon in den Dialog mit dem Stadtjugendring und dem Jugendgemeinderat getreten. Dort, aber auch im Park der heutigen GRN-Pflege, ist eine möglichst naturnahe Gestaltung geplant, berichtete Stadtplanerin Adrienne Balmes. Denkbar ist dort auch eine gastronmische Nutzung und eine öffentliche Toilette.

Als eine Art Kleinod im Wohngebiet soll die historische Kapelle der „Kreispflege“ erhalten bleiben; dieser Vorschlag stieß bei den Anwohnern auf große Zustimmung. Die Kapelle könnte in ein altersgerechtes Wohnprojekt integriert werden, als Treffpunkt und Gemeinschaftsraum dienen. Grundsätzlich Vorteile bringt ein Hotel an der Mannheimer Straße für das Gebiet mit sich, wie Stadtplanungschef Sven-Patrick Marx erläuterte. Das vorgesehene Areal am Bahnhof entspreche den Planungszielen des Sanierungsgebietes; der Hotelstandort gehört noch dazu. Ein solcher Neubau würde als „Gebäuderiegel“ das Quartier städtebaulich abschließen, was auch auf die Lärmbelastung positive Auswirkungen hätte, so Marx.

Ein Hotel an der Weschnitz konnten sich einige Bürger ebenfalls durchaus gut vorstellen, wenngleich es auch Einwände gab, weil dies zu einer Zunahme des Verkehrs in der Viernheimer Straße führen könnte. Was die Verkehrssituation generell anbelangt, verwies Weinheims Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner darauf, dass die Firma Freudenberg im Norden des Industrieparks gerade ein neues Zufahrtstor baut, das ab Anfang 2018 für Lastwagen zur Verfügung stehen werde. Bis dahin solle die neue Route auch in alle Navi-Systeme eingespeist werden. Diese neue Verkehrsführung werde unmittelbar die Viernheimer Straße und auf Dauer das Wohngebiet spürbar entlasten. Das Sanierungsgebiet „Westlich Hauptbahnhof“ ist rund  23 Hektar groß. Es wird umgrenzt von der Weschnitz im Norden, der Bahnanlage im Osten, der Mannheimer Straße und Wormser Straße im Süden und der Händelstraße im Westen. Westlich der Händelstraße sind einige Grundstücke ebenfalls mit erfasst.