Carrillonian Girls Club des Stadtjugendring Weinheim e.V. beschäftigte sich mit den Berufsbildern junger Frauen
Das Team des Stadtjugendring Weinheim e.V., das den Girls-Club im „Carrillonian-Teen-Club“ im Karrillon-Haus betreut, bot jetzt eine interessante Veranstaltung für Mädchen, bei dem die Jugendlichen Berufsbilder für junge Frauen kennenlernen konnten. Die Idee zu der Veranstaltung kam von den Teilnehmerinnen selbst. Denn sie wollten mehr und konkretere Infos über Berufe, die für sie interessant und erreichbar sind. Die Stadtjugendring-Mitarbeiterinnen Sigi Groß und Meike Gomaa ermöglicht den Mädchen den Austausch in entspannter, heimeliger Atmosphäre, bei Keksen und Tee – und sie präsentierten ihnen gute Beispiele aus einer vergleichbaren Lebenswelt. Fünf „Ehemalige“ (zwischen 19 und 23 Jahren) kamen und stellten sich den Fragen der Girls Club-Besucherinnen. Eine junge Frau betonte, dass sie erst in ihrer zweiten Ausbildung glücklich ist, und riet den Mädchen dazu, einen Arbeitsplatz zu suchen, der ihnen wirklich liegt und zu dem man jeden Tag gerne hingeht, sich über Herausforderungen freut und sich gefördert und unterstützt fühlt. Sie hat diese berufliche Heimat als angehende Drogistin in einem großen Drogerie-Markt gefunden. Die Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel wiederum ist genau das Richtige für eine andere Referentin: „Ich habe jetzt schon total viel Verantwortung, meine Ideen und Vorschläge werden ernst genommen, ich werde sogar bald selbst junge Menschen ausbilden.“ Ebenso verantwortungsvoll ist die Arbeit als medizinische Fachangestellte bei einem Weinheimer Arzt. Schon nach relativ kurzer Zeit müssen sich die Auszubildenden an die Patienten trauen, um Blut abzunehmen oder Wundversorgung zu leisten.
Gerade die Arbeit mit jungen Menschen ist natürlich ebenso mit großer Verantwortung verbunden und setzt viel Empathie und Einfühlungsvermögen voraus. Umso erstaunter reagierten die Mädchen, als klar wurde, dass angehende Erzieherinnen in Krippen und KiTas vorerst noch gar kein Geld verdienen, denn die ersten Jahre verläuft die Ausbildung meist schulisch mit wenigen Praxistagen. Erst im Anerkennungsjahr wird ihre Arbeit dann finanziell honoriert. Übrigens sprechen alle fünf Frauen mindestens drei, eine sogar fünf Sprachen fließend, sie beschreiben die Mehrsprachigkeit einhellig als riesigen Vorteil in allen Ausbildungen. Das Fazit für die Mädchen lautete: Findet einen Job, den Ihr wirklich mögt, mit dem ihr Euch identifizieren könnt und der Euch Spaß macht. „Ich muss gestehen, dass ich in der Schule zwei Klassen wiederholen musste und wirklich schwach war, aber jetzt, wo ich etwas gefunden habe, was mich interessiert, fällt mir das Lernen gar nicht mehr schwer, ich bin richtig motiviert“, erklärte eine Besucherin.
Meike Gomaa und Sigi Groß werten den Nachmittag als ein rundum gelungenes Beispiel dafür, wie sich Mädchen und Frauen solidarisch unterstützen und stärken können, um selbstbewusst und selbstbestimmt ins Leben starten. „Das bleibt bestimmt keine einmalige Veranstaltung“, versprach Sigi Groß. Sie bedankte sich auch beim Kinderschutzbund Weinheim für die finanzielle Unterstützung.
Quelle: https://www.weinheim.de/startseite/stadtthemen/Mehrere+Sprachen+sind+ein+grosser+Vorteil.html