Weltmädchen*tag in Weinheim

Es gibt einen Welt-Kindertag, einen Welt-Frauen*tag und aus gutem Grund einen eigenen Welt-Mädchen*tag.  Weltweit gehen rund 130 Millionen Mädchen* nicht zur Schule,  Frühverheiratung, Frühschwangerschaft und sexuelle Gewalt erschweren ihnen den Zugang und hindern Mädchen*, selbstbestimmt zu leben.

Die UN-Kinderrechtskonvention legt fest, dass Mädchen* und Jungen* dieselben, unveräußerlichen Rechte haben. Allerdings haben Mädchen* immer noch nicht dieselben Chancen. Im Dezember 2011 ernannten die Vereinten Nationen den 11. Oktober zum „International Day of the Girl* Child“ (Welt-Mädchen*tag). Dieser rückt die Probleme und die Bedürfnisse von Mädchen* in den Vordergrund. So wird auf internationaler Ebene ein Anstoß gegeben, die Situation von Mädchen* zu verbessern.

In Weinheim: Hiphop und Kreatives

Das Wetter des Welt-Mädchen*tags stand auf der Seite der Besucher*innen, die die beiden Mitarbeiterinnen* Meike Gomaa und Sigi Groß  des Stadtjugendring Weinheims vor den Carrillonian Teen Club – der Coronaverordnung entsprechend –  begrüßen konnten. Mit dabei die 8 Tänzerinnen* der  neuformatierten Hiphop Crew “The Wave“ und deren Müttern*, Schwestern* und Freundinnen*. Mit ihrer Trainerin* Josy Gogolin tanzen Sofia, Lorena, Hala, Emily, Sara, Katinka, Mascha und Marie erst seit Mitte August zusammen und haben sich zielstrebig drei Tänze choreografiert, trainiert und nun beim Welt-Mädchen*tag uraufgeführt.

Auf einer Plakatwand wurden sowohl Wünsche für die Mädchen* als auch der Mädchen* für ihre eigene Zukunft zu formulieren. Besonders anrührend war die Wunschkartenaktion. Jede Angehörige hatte ganz persönlich die Möglichkeit, „ihrem“ Mädchen* einen Wunsch zum Welt-Mädchen*tag auf extra dafür verzierten Karten mit auf den Weg zu geben.

Girls* Club fördert Empowerment

Im Girls* Club Projekt des CTTC- Carrillonian the teen club werden Selbstbehauptungskurse angeboten, sich mit den Rechten der Mädchen*, den Möglichkeiten der Teilhabe und Weiterentwicklung aber auch der beruflichen Perspektive beschäftigt. Beim Thema Berufsbilder junger Frauen*, wurden ehemalige Besucher*innen eingeladen die „peer to peer“  berichteten.  Gerade die Peergroup (von peer ‚Ebenbürtige*, Gleichgestellte* oder –altrige*) hat eine große Wirkung, gerade wenn es  um gesellschaftliche oder familiäre Geschlechterrollenerwartungen oder die eigene Zukunftsentwürfe geht.

Auch beim Tanz-Training geht es darum, sich aktiv mit dem im Hiphop eher stereotypen Frauen*bild zu beschäftigen insbesondere wenn es um gewalttätige Übergriffe auf Frauen* und Mädchen* geht, die dann auch gerne in sexistischen Hiphop-Texten reproduziert werden.  Dem wirken wir entgegen, indem wir uns gemeinsam  Texte anhören, Lieder aussuchen, mit denen sich die Mädchen* identifizieren wollen und können und sich selbstbewusst als aktive und kreative Tänzerinnen* präsentieren.

Ein weiteres allgegenwärtiges Thema sind auch die negativen Folgen von „Socialmedia“ die durch übergriffige und abwertende Beiträge und Posts verursacht werden.  Dem setzt der Girls* Club ein positives Bild entgegen. Für den Instagramkanal wird ein erstes Video der Tanzgruppe produziert – ganz praktische Medienkompetenz.