Der Jugendaustausch, den der SJR Weinheim nun seit Jahrzehnten organisatorisch begleitete, zeichnet sich durch eine enge Bindung zwischen den Austauschfamilien aus. Diese insgesamt 4-wöchigen familiären Begegnungen (in Weinheim und Ramat Gan) zeigen die besondere Qualität. Daher halten gerade diese Austauschbegegungen noch lange Zeit an.

Die zweite maßgebliche Qualität ist eine politische. Dieser Austausch seit über 3 Jahrzehnten und die daraus folgende Städtepartnerschaft ist tief im „politischen Gedächtnis“ der Städte verankert und hat besondere Nachhaltigkeit. Große Verdienste hat sich in dieser Partnerschaft Albrecht Lohrbächer, Ehrenbürger der Stadt Ramat Gan erworben, der diese Jugendbegegnung in besonderer Weise unterstützt. Diese politische Bedeutung wird dokumentiert durch den Empfang gleich am ersten Tag in Ramat Gan durch den Bürgermeister.

Am Montag erfolgte ein erster offizieller Termin. Die Schülerinnen und Schüler und die Leitung Joachim Gund und Monika Hoehn (für den SJR war Martin Wetzel verantwortlich), wurden im Ratssaal von Ramat Gan durch den Deputy Major Roy Barzilay begrüßt. Dieser hob die Bedeutung des Austauschs hervor.

Ramat Gan hat viele internationale Begegnungen. So sind die Städtepartnerschaften („Twintowns“) in Deutschland, Europa und weltweit zu finden.

Joachim Gund, seit langen Jahren im Austausch und in Ramat Gan wohl bekannt, unterstrich die Notwendigkeit und hob die Nachhaltigkeit des Austausches, der seit 1986 stattfindet, hervor. Schließlich lag in diesem Programm der Grundstein zur nun 20jährigen Städtepartnerschaft mit Weinheim.

Für die deutschen Jugendlichen sprach Anna Born.  Sie berichtete von der gemeinsamen Zeit in Deutschland mit den israelischen Partner*innen. Sie hob die vielen fröhlichen und beglückenden Momente hervor, klammerte aber die nachdenklichen  Begebenheiten, so im ehemaligen KZ Struthof, nicht aus. Gerade in diesen Momenten fanden die Jugendlichen in besonderer Weise zusammen. Sie betonte, wie froh sie sind, sich in Freiheit zu begegnen  und wie sehr die Freundschaften zwischen den Schüler*innen, aber auch zwischen den Menschen in Weinheim und Ramat Gan, ihnen inzwischen am Herzen liegen.
Martin Wetzel überbrachte als Delegationsleiter einen Brief des Weinheimer Oberbürgermeisters Manuel Just, und übermittelte herzliche Grüße.

Überraschungsbesuch im Kibbuz Ashdot Yaakov

Für eine große positive Überraschung sorgte Carmel Shama, Oberbürgermeister von Ramat Gan. Nach der Rückkehr der Weinheimer Delegation von einer Exkursion auf die Golanhöhen besuchte er abends die Weinheimer im Kibbuz Ashdot Yaakov in Begleitung von Lili Lavi, der Verantwortlichen in Ramat Gan für die Städtepartnerschaften. Die Begegnung war ihm offensichtlich so wichtig, dass er selbst eine lange Anreise in Kauf genommen hatte. Die Delegation war hocherfreut über diese Wertschätzung. Unter einem „Flammenbaum“, der quasi eine große symbolische Bedeutung hatte, ergab sich ein interessantes politisches und persönliches Gespräch bis tief in die Nacht. Das in langen Jahren gewachsene Vertrauen der jeweiligen Partner spiegelte sich hier im politischen Rahmen wider. Dazu trug vor allem die große Erfahrung von Joachim Gund, der zahlreiche Austauschmaßnahmen begleitet hatte, mit bei. Er erhielt eine persönliche Einladung von Carmel Shama.

Mit einem herzlichen: „Auf Wiedersehen!“ verabschiedeten wir uns – spätestens bis nächstes Jahr.

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Auf den Foto vlnr. Joachim Gund, Lili Lavi, Carmel Shama, Monika Höhn, Martin Wetzel.

Nachtrag vom 06.11.2019

und das steht in den Weinheimer Nachrichten

Nachtrag 13.11.2019

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